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Gin

Aus der gigantischen Menge an Ginmarken und -sorten weltweit konzentrieren wir uns im Brennereishop auf Gin aus Deutschland und einige exklusive Gin aus Skandinavien. Und selbst dann kommen wir noch auf eine Auswahl von über 150 verschiedenen. Unter den Craft Spirits nimmt Gin eine besondere Stellung ein. Es gibt ihn in unendlich vielen Varianten und Geschmacksrichtungen. Man trinkt ihn pur, als Tonic oder verwendet ihn als Basis für Mixgetränke. Dabei ist Gin zunächst schlicht ein Wacholderschnaps. Aber einer mit Geschichte. Weil die schon so oft erzählt wurde, hier nur einige Stichworte.

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Charakter
Gin Typ
Beeren Sorte
Gewürze, Nuss + Co.
weitere Obstsorten
Region
Marke, Brennerei
Fassreifung, Alter
Besondere Eigenschaften
Preis

Auf der Suche nach einer Medizin für allerlei Zipperlein erfanden Apotheker schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen alkoholischen Ansatz mit Wacholderbeeren. In Holland entwickelte sich daraus die Mutter aller Gins, der Genever. Seine Erfindung wird mal diesem und mal jenem zugeschrieben, da gibt es wie in jeder guten Geschichte verschiedene Versionen und auch historische Quellen.

Tatsache ist, das Zeug kam sehr gut an und war ja auch für oder gegen allemöglichen Beschwerden gut. Denn von Anfang an wurde der Ansatz mit diversen Kräutern – den Botanicals – verfeinert, die mehr oder weniger gesundheitsfördernde Wirkung haben sollten.

Sie finden hier ausgesuchte Städte-Gins z.B. aus Hamburg, München, Stuttgart oder Berlin und nicht zuletzt eine Auswahl an Schwarzwald-Gin (Black Forest). Zu den bekanntesten Gin aus Deutschland gehören so unterschiedliche Marken wie Windspiel, Ferdinand’s, Siegfried Gin, Woodland, Böser Kater, Heimat, Knut Hansen, Gin Sul, Berliner Brandstifter, The Duke oder Boar. Um alle aufzuzählen, reicht der Platz nicht. Erwähnt sei nur, dass auch Spezialitäten wie Iris Dry Gin, Breaks, Snow White, Juniper Jack, The Illusionist, Murre oder Ginsanity überall ihre Anhänger haben.

Historisch betrachtet fanden vor allem die Engländer großen Gefallen an diesem einst neumodischen, vom Kontinent importierten Schnaps (an Brexit dachte man damals noch gar nicht). Sie waren es, die das Elixier dann schlicht und einfach “Gin” nannten. Schließlich ließ sich dieser Wacholderschnaps auf verschiedene Weise genießen, als Basis für Mixgetränke oder pur. Und bei der Verfeinerung des Gin mit Botanicals waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Als praktisch erwies sich wohl auch, dass diese Art Craft Spirits ohne größere Voraussetzungen jederzeit an jedem Ort aus Wacholder und Kräutern herstellbar waren. Dazu benötigte man nicht wie etwa bei der Destillation von Obstlern, Whisky und Tresterbrand zunächst einmal vollreifes Obst oder behutsam gemälzte Gerste, Maischreste vom Winzer sowie jahrelange Geduld für die Fassreifung . Was nicht heißen soll, dass Gin gewöhnlich ist. Die meisten aktuellen Kreationen beweisen das Gegenteil.

England ist eine Gin-Nation, nicht zuletzt weil die Queen angeblich auf ihr tägliches Gläschen schwört. Von dort aus eroberte die Spirituose die Welt. Doch erst vor wenigen Jahren entwickelte sich in Deutschland und anderen Ländern des europäischen Kontinents ein neuer Gintrend als Teil der Craft Spirits Bewegung. Gins mit lokalen Botanicals, mit Infusionen oder Fruchzusätzen oder immer neue Interpretationen des Klassikers London Dry.

Während Obstbrenner ein feines Gespür für die Obstsorten und die Qualität der Früchte brauchen und als Praktiker für das Resultat der Destillation verantwortlich sind, kann der Ginhersteller relativ frei nach einem eigenen Konzept vorgehen. Den Unterschied machen nicht zuletzt die Kräuter und Zusätze.

Die am häufigsten verwendeten Botanicals im Gin sind Ingwer, Koriander, Hibiskus-Blüte, Lavendel, Kardamon, Zitrus bzw. Orange, Anis, Rosmarin, Zimt. Doch gibt es noch viele mehr und mindestens ebensoviele geheimnissvolle Zutaten. Auch der Zusatz von Wein und Fruchtauszügen ist möglich. Die Kräuter bestimmen, neben dem Wacholder als Basis-Aromatik, wie die Spirituose in Szene gesetzt wird. Die Möglichkeiten scheinen beinahe unendlich.

Man unterscheidet grundsätzlich destillierten und angesetzten Gin. Beim Destilled Gin werden alle mit Alkohol angesetzen Zutaten abschließend destilliert, meistens doppelt. Eine besondere Form ist der bekannte London Dry Gin, für den es spezielle Regeln der Herstellung gibt. Mit der Stadt London hat das allerdings wenig zu tun, es ist keine Herkunftsbezeichnung.

Während der London Dry nur natürliche Kräuter und Wacholder enthalten darf, können für den herkömmlichen Dry auch Aroma- und Farbstoffe verwendet werden. Der Namensgeber von Sloe Gin wiederum ist das Steinobst Schlehen. Diese Spirituose ist meist stark gesüßt, so dass sie strenggenommen kein Gin mehr, sondern ein Likör ist.

Die Entscheidung, welchen Gin kaufen, mag nicht leicht fallen, aber es gibt für alles eine Lösung. Wir aktualisieren und erweitern das Sortiment laufend.