Was kostet ein Brennrecht?

Eine oft gestellte Frage ist, unter welchen Bedingungen man ein Brennrecht erhalten kann und was das kostet. Denn soviel ist wohl jedem klar: Einfach drauflos “brennen”, also Schnaps selber machen, ist nicht erlaubt. Besonders wenn es dabei nicht um ein einmaliges Experiment, sondern um größere Mengen oder eine regelmäßige Produktion geht.

Brennrecht kann man nicht kaufen

Die Erzeugung von Alkohol unterliegt der staatlichen Kontrolle. Das Brennrecht ist die Erlaubnis für die Spirituosenproduktion und an eine Reihe verschiedener Bedingungen geknüpft. Um die Eingangsfrage schnell zu beantworten: Brennrechte kann man nicht einfach im Rathaus kaufen.

Eine Möglichkeit, die Genehmigung zur Alkoholerzeugung zu erlangen, ist zum Beispiel, dass man über eine Fläche zur landwirtschaftlichen Nutzung verfügt und man damit einen Teil seiner Existenzgrundlage erwirtschaftet. Kurz: Man ist selber Landwirt oder Obstbauer und in der Lage, den Stoff für das Schnapsbrennen, beispielsweise Obst oder Korn, selber zu produzieren. Wie groß Fläche oder Ertrag sein müssen, um ein Brennrecht zu erhalten, ist in jedem Bundesland etwas anders geregelt.

Gewerbliche Brennereien besitzen dagegen das Recht, Rohstoffe von anderen Lieferanten durch Destillation in Alkohol zu verwandeln. Man unterscheidet Abfindungsbrennereien und Verschlussbrennereien. Erstere dürfen nur bis zu 300 Liter reinen Alkohol herstellen und müssen dafür eine Art Pauschale an den Staat abführen.

Wohin mit der eigenen Ernte?

Doch was ist denn nun, wenn man etwa Äpfel und Birnen aus eigener Ernte zu Obstler destillieren möchte? Dann ist man – in der Terminologie des Gesetzgebers – ein “Stoffbesitzer”. Das sind Personen, die keine eigene Destille besitzen, dafür aber Material, aus dem man eine Maische ansetzen könnte. Maische ist die Basis der Alkoholherstellung und entsteht, wenn Früchte oder andere Substanzen in alkoholische Gärung übergehen.

Bis zu 50 Liter reiner Alkohol lassen sich so – ohne ein eigenes Brennrecht zu erwerben – pro Jahr für mehr oder weniger private Zwecke herstellen. Dafür stehen einige professionelle Brennereien als sogannte “Lohnbrennerei” zur Verfügung. Die Abführung der Alkoholsteuer bleibt jedoch die Pflicht des Stoffbesitzers.

50 Liter reiner Schnaps pro Jahr

Über ein umfassendes Brennrecht oder auch verschiedene einzelne, historische  Brennrechte verfügen die sogenannten Verschlußbrennereien. Die Bezeichnung ist darauf zurückzuführen, dass die Produktion “unter Verschluss” geschieht. Die Zollbehörde, an welche die Alkoholsteuer abgeführt werden muss, hat die Brennanlagen solcher Betriebe mit verplombten und geeichten Zählern versehen. Damit wird genau ermittelt, wieviel (Hekto-)Liter reiner Alkohol erzeugt wird. Das ist die Basis zur Berechnung der Steuer.

Fazit

Die einzige Möglichkeit, wie Sie als Privatperson in Deutschland aus selbstgewonnenen Stoffen Alkohol durch Destillation gewinnen können, ist die Erteilung einer Brenngenehmigung für Stoffbesitzer. Um diese zu erhalten, muss man ein Formular der Zollbehörde ausfüllen. In der Regel halten Brennereien diese sogenannte  Abfindungsanmeldung für Bewerber bereit. Der Zoll entscheidet dann über die Erteilung einer Brenngenehmigung

Published On: 3. September 2023Kategorien: Info0 Kommentare on Was kostet ein Brennrecht?