Aperitifs

Aperitifs around the World

Aperitifs als Spirituosensorte ermöglichen eine verlockende Auswahl an würzigen, aromaintensiven oder auch leichten Drinks, je nachdem ob sie pur oder im Mix genossen werden. Ursprünglich stammen Aperitifs aus den kulinarischen Traditionen Italiens, Frankreichs und der Schweiz. Die Einstimmung auf einen geselligen und genußvollen Abend ist aber etwas, das auch andere Länder und Kulturen zu schätzen wissen. So sind Aperitifs heute international und vor allem gibt es viele regionale Varianten und charakteristische Spezialitäten.

Der Grundgedanke: Den Feierabend für eröffnet erklären

Es gibt fast so viele Geschichten um die Erfindung oder Entstehung der Apero-Kultur wie Aperitifs selber. Überliefert ist zum Beispiel, dass der König von Sardinien, Vitorio Emanuele II, es sich im 19. Jahrhundert zur Gewohnheit gemacht hatte, vor dem Abendessen einen Wermut zu sich zu nehmen. Das ist nicht bloß ein herber Drink, da schwingt auch etwas Erfrischendes, etwas kräutrig-würziges und etwas Süßes mit – also genau die verführerische Mischung aus Geschmacksnoten, welche gemeinhin als „Umami“ gelten.

Der Grundgedanke des Aperitifs war jedenfalls in der Welt und ließ sich nicht mehr einfangen. Das Konzept der Aperitifs eroberte recht schnell Bars und Bistros, gesellschaftliche Anlässe und Bräuche, Familien und Freundeskreise.

Apertifs = Es kommt darauf an, was man daraus macht

Dabei spielten Wermut und Amaro, also bittere Liköre eine besondere Rolle. Ihnen haftet bis heute der Ruf an, aufgrund ihrer Kräuter-Basis wohltuend für die Verdauung zu sein. Dieses Argument half solchen Aperitifs bei der Verbreitung, doch wichtiger noch scheint etwas anderes zu sein: Die bitteren Noten wie von Wermut und Amaro (Bitterlikör) besaßen die Fähigkeit, Drinks den entscheidenden Geschmacks-Kick zu verleihen. Das stieß im 20. Jahrhundert international die Türen auf für Cocktails wie den Negroni, Manhattan oder Americano.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten stand die Kultur der Aperitifs unter einem neuen Stern: Der Spritz eroberte die Welt. Klassisch mit Bitter- oder Holunder-Likör zubereitet, gibt es längst eine Vielzahl von Variationen und Geschmacksrichtungen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch der Limoncello, ursprünglich en italienischer Zitronenlikör. Sie alle basieren auf der Idee, mit wenigen Handgriffen aus 2-3 „banalen“ Zutaten schnell einen wunderbar frischen, fruchtigen und dabei leichten Drink zu zaubern.

Was trinkt man in Italien als Aperitif? Lesen Sie dazu unseren Blogbeitrag.

Fazit: Vom herb-bitteren Klassiker bis hin zu süßen Verführer – „anything goes“ – genau das trifft auf diese Drinks zu. Die Bezeichnung Aperitifs ist nicht so trennscharf wie es scheint, die meisten zählen genaugenommen in die Spirituosenkategorie der Liköre. Doch wen interessiert das schon? Es kommt immer darauf an, was man daraus macht.

Klassisch, trendy oder regional?

Die Verwendungsmöglichkeiten von Aperitifs sind vielfältig. Sie können pur auf Eis genossen werden, um ihre Aromen voll zur Geltung zu bringen, oder als Basis für erfrischende Drinks dienen, häufig gemischt bzw. „gespritzt“ mit Prosecco, Sekt oder Champagner. Beliebte Aperitif-Cocktails sind zum Beispiel der Negroni, der Spritz oder der Kir. Diese Getränke sind nicht nur geschmacklich ein Genuss, sondern auch optisch ansprechend und perfekt für gesellige Zusammenkünfte.

Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass es längst eine Reihe alkoholfreier Alternativen zu klassischen Aperitifs gibt.