Ist Spitzmund Gin?
Bei diesem Craft Spirit aus Kiel läuft vieles anders
Die Frage ist natürlich rein rhethorisch. Spitzmund ist ein Gin, weil er auf einem Wacholder-Destillat und diversen Botanicals basiert. Doch da beginnen schon die Unterschiede. Gin-Erfinder ist der Kieler Barkeeper Andreas Werner. Er wollte sich bei seiner Kreation nicht allein auf klassische Ingredienzen wie Wacholder, Koriander, Orange und Zitrone verlassen. So schaute er sich nach fruchtigen, beinahe süßen Aromaspendern um, die für Gin ziemlich ungewöhnlich sind.
Spitzmund Gin gibt es erst so richtig seit 2016 – zuvor war er ein Geheimtip der Kieler Bar- und Kneipenszene. Gebleiben ist von den Anfängen die Herstellung in Small Batches, max. 700 Flaschen je Charge, und jede Menge Handarbeit in einer kleinen nordeutschen Destillerie unter Aufsicht des Spiritus Rector Andreas Werner. Und natürlich die kompromisslose Auswahl hochwertiger Zutaten aus biologischem Anbau sowie der Verzicht auf Zusatzstoffe.
Spitzmund Gin zählt in die Kategorie der New Western Dry Gins. Das bedeutet: Hier stehen ein oder mehrere Botanicals auf Augenhöhe mit dem obligatorischen Wacholder, der das Aroma nicht so dominiert wie im “herkömmlichen” Dry oder London Dry Gin. Das war’s auch schon, ohne viele Worte und Geheimniskrämerei. Solche Zutaten sind in dem Gin aus Kiel konkret: Äpfel und Pflaumen! Spitzmund Gin verfügt also, wenn man so will, über einen Touch of Obstler. Auch Haselnüsse und Muskat sorgen für Geschmeidigkeit und fruchtige Würze.
Das Alleinstellungsmerkmal von Spitzmund ist also, die milde Fruchtigkeit, die etwas gekontert wird von den kräftigen 47 % Alkoholgehalt. Sie verleihen der Gesamtaromatik dennoch Frische und Durchsetzungskraft. Dieser New Western Dry liebt vor allem fruchtige Filler wie u.a. Cranberrysaft. In solchen Longdrinks beweist er sein ganzes Talent. Aber auch Stand-alone, also pur ist Spitzmund Gin ein vollmundiger Genuß.
Mit Gold prämiert Frankfurt Int. Trophy 2021 und 2022.
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