Was ist eigentlich Triple Sec?

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Triple Sec begegnet uns häufig und wir glauben immer zu wissen, was das ist. Ein Likör halt, und zwar einer mit Orangengeschmack. Na ja, diese Antwort ist immerhin ein guter Anfang. Aber auch extrem vereinfacht. Denn wer sich fragt, was eigentlich alles dahinter steckt, kommt nicht an solchen weltberühmten Cocktails wie Cosmopolitan, Sidecar oder Margarita vorbei und auch nicht an solch legendären Gerichten wie Ente a l’Orange.

Triple Sec – ein spezieller Orangenlikör

Man findet nur in der englischen Wikipedia eine einigermaßen brauchbare Definition, die deutsche Ausgabe ist da leider nicht zuverlässig und unabhängig genug. Deshalb erkären wir im folgenden, was es damit auf sich hat.

Als Triple Sec bezeichnet man Liköre, die hauptsächlich aus Orangenschalen hergestellt werden. Es sind klare Orangenliköre, die manchmal eine leichte Tönung haben können. Unverkennbar sind der intensive Duft und das Aroma von Bitter- und Blutorangen. Der Alkoholgehalt beträgt je nach Hersteller zwischen 15 und 40 Volumenprozent.

Der Geschmack von Triple Sec wird als “trocken” wahrgenommen. Was ihn auszeichnet, ist seine sehr zurückhaltende Süße. Kräftige, teils bittere Aromen stehen im Vordergrund. Dabei bedeutet der Name Triple Sec nicht, wie oft angenommen, „dreifach trocken“, sondern verweist wahrscheinlich auf eine dreifache Destillation oder eine besonders intensive Aromatisierung.

Unterschiede zu Cointreau, Curaçao und anderen Orangenlikören

Triple Sec Liköre wie beispielsweise der Orangeau von Walcher wird oft mit anderen Orangenlikören verwechselt oder synonym verwendet. Doch es gibt Unterschiede:

  • Cointreau ist eine spezielle Marke von Triple Sec und gilt als eine der hochwertigsten Varianten. Er hat einen Alkoholgehalt von 40 % und zeichnet sich durch ein besonders reines, intensives Orangenaroma aus, ohne übermäßig süß zu sein.
  • Curaçao-Liköre stammen ursprünglich von der Karibikinsel Curaçao und werden aus den Schalen der Laraha-Orange hergestellt. Sie sind oft farbig (blau, grün oder orange) und in verschiedenen Süßegraden erhältlich.
  • Orangenlikör allgemein: Neben diesen beiden speziellen Orangenlikören gibt es eine Vielzahl von Likören auf Basis von Bitterorangen, insbesondere italienische wie zum Beispiel der Arancello von Biostilla. Sie sind in der Regel deutlich süßer und milder eingestellt als der Triple Sec.

Die Herstellung

Entwickelt wurde Triple Sec im 19. Jahrhundert in Frankreich, wo er bis heute von verschiedenen Herstellern produziert wird. Basis sind getrocknete Orangenschalen, die in Alkohol mazeriert werden. Dabei werden sowohl süße als auch bittere Orangenschalen verwendet, um eine ausgewogene Aromatik zu erreichen. Es können auch Pomeranzenschalen oder weitere Gewürze zugesetzt werden. Der Alkohol extrahiert die ätherischen Öle und Aromen. Dazu kann neutraler Alkohol oder auch z.B. Cognac eingesetzt werden.

Nach der Mazeration erfolgt eine mehrstufige Destillation. Anschließend wird das Destillat filtriert und mit Zucker und Wasser zum Likör verfeinert, auf die gewünschte Trinkstärke gebracht. Je nach Hersteller und Rezeptur können so erhebliche Unterschiede im Geschmack entstehen.

Für den Gesetzgeber sind diese entscheidenden Unterschiede jedoch bedeutungslos – sein Augenmerk gilt einzig dem Alkohol- und Zuckergehalt. Triple Sec ist gemäß der EU-Spirituosenverordnung als Likör definiert, weil er mindestens 100 g Zucker / Liter und mindestens 15 Volumenprozent Alkohol enthält.

Wozu ist Triple Sec gut?

Triple Sec ist eine unverzichtbare Zutat in vielen klassischen Cocktails. Sein “Job” in der Mixologie besteht darin, zitrusartige Gewürz-Noten beizutragen. Zugleich sorgt er aber auch aufgrund seines intensiven Orangengeschmacks für exotische Fruchtigkeit. Auch in Desserts und Backwaren ist der Likör eine gern gesehene Zutat.

Wie in diesen Süßigkeiten steuert Triple Sec auch in der gehobenen Küche raffinierte Genußmomente hinzu. Der Likör sorgt in Saucen und Glasuren, besonders bei Wild, Geflügel und Pasteten, für exotische Noten und geschmackliche Tiefe. Nicht zuletzt ist er es, der dem Schmorbraten-Klassiker Ente a l’Orange zu dieser unwiderstehlichen Bratensoße verhilft.

Beliebte Cocktails mit Triple Sec

Margarita

Ein absoluter Klassiker, der durch Triple Sec seine frische, süße Orangennote erhält. Zutaten:

  • 50 ml Tequila
  • 25 ml Triple Sec
  • 20 ml Limettensaft
  • Salz für den Glasrand

Zubereitung: Alle Zutaten mit Eis in einen Shaker geben, kräftig schütteln und in ein mit Salzrand versehenes Glas abseihen.

Cosmopolitan

Ein eleganter Drink, bekannt aus „Sex and the City“. Zutaten:

  • 40 ml Wodka
  • 20 ml Triple Sec
  • 15 ml Limettensaft
  • 30 ml Cranberrysaft

Zubereitung: Mit Eis shaken und in ein gekühltes Martiniglas abseihen.

Long Island Iced Tea

Ein starker Cocktail mit komplexem Geschmack. Zutaten:

  • 20 ml Wodka
  • 20 ml Gin
  • 20 ml Rum
  • 20 ml Tequila
  • 20 ml Triple Sec
  • 30 ml Zitronensaft
  • 10 ml Zuckersirup
  • Cola zum Auffüllen

Zubereitung: Alle Zutaten (außer Cola) mit Eis shaken, in ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln abseihen und mit Cola auffüllen.

Sidecar

Ein klassischer, eleganter Drink mit Cognac-Basis. Zutaten:

  • 50 ml Cognac
  • 20 ml Triple Sec
  • 20 ml Zitronensaft

Zubereitung: Alle Zutaten shaken und in ein gekühltes Glas abseihen.